Donnerstag / 20. Oktober 2011, 20 Uhr Kulturbahnhof Eller
Im Programm des ensemble chronophonie ist durch die außergewöhnliche Besetzung mit Flöte, Trompete (auch Neunzehnteltontrompete), Akkordeon und Percussion (u.a. mit dem Instrument Malletkat, das auch mikrotonal gespielt werden kann) eine besondere Klangwelt zu erwarten. Die Heterogenität wird durch besondere Instrumente, wie dem Casio VL-1 (Zitat Kampe:„der schlechteste Synthesizer, den es je gab“), in Kampes Stück und durch den Gebrauch eines einfachen Gitarrenverzerrers in Kombination mit Bassflöte und Akkordeon in Köszeghys LUCUTUS noch einmal erweitert. Im Gegensatz zur heterogenen Kombination der Instrumente steht die ausgesprochene Homogenität bei der Stückauswahl für das Programm des Konzertes. Wie schon in Louis Andriessens Besetzung vorausahnend beschrieben ist: „for any loud sounding ensemble“, bewegen sich alle Werke des Programms in einer massiven, teilweise lauten und vom musikalischen Gestus her heftigen und aufbrausenden energiereichen Atmosphäre: eine Dimension der Musik, die Gefühle und Empfindungen durch die Opulenz der Klänge und durch komplexe musikalische Vorgänge in ungewohnte und utopische Bereiche der Klangkunst hineinleitet und erleben lässt. Die Uraufführungen des Programms knüpfen sowohl an die spezielle Besetzung als auch an die Kraft und Energetik der Musik an. Köszeghys Atlantis, ein Auftragswerk des Ensembles, entdeckt mit mikrotonalen Elementen die höchstmögliche Energie der Musik. Gahns Neues Werk, das ebenso vom Ensemble in Auftrag gegeben wurde, manipuliert die musikalische Energie durch Surroundingsysteme mit einzelnen Instrumenten und versetzt den Klang als Energie in den Raum. Kampes zweites Werk schließt den Kreis mit kraftvollen, jedoch auch humoristischen Entdeckungen durch eine Gasthauskempermannvariation, eine Musikstilrichtung, die vom Komponisten selbst entwickelt und vertreten wird. Das Konzert wird von der Edition Juliane Klein, Berlin freundlich unterstützt.
Programm
Gordon Kampe (* 1976, D, Essen) Aldrin`s song (2008) für Flöte und Akkordeon
Pèter Köszeghy (*1971, HUN, Berlin): LUCUTUS (2001) für verstärkte Bassflöte, Akkordeon und Elektronik
Louis Andriessen (*1939, NL, Utrecht) Workers‘ Union (1989) for any loud sounding ensemble
– Pause –
Peter Gahn (*1970, D, Düsseldorf) Ink, Colours and Gold on Paper II+III -surroundings 1, für Akkordion, Schlagzeug und Live-Elektronik
Pèter Köszeghy (*1971, HUN, Berlin): Spirits (2004|05), für Flöte solo und Zuspiel-CD
Gordon Kampe (*1976 ,D, Essen): Die Sonne wandert schnell (2010) Gasthauskempermannvariation für Flöte, Trompete, Schlagzeug und Casio VL-1
Ensemble Chronophonie (Freiburg)
Daniel Agi: Flöte
Stephen Altoft: Trompete
Lee Ferguson: Percussion
Andrea Kiefer: Akkordeon
Elektronik/Tonregie: Pèter Köszeghy und Peter Gahn